Was ist eine Wurzelbehandlung?

Der Zahn besteht aus einer Krone, die der sichtbare Teil im Mund ist, und einer oder mehreren Wurzeln, die im Knochen vergraben bleiben.

Der obere Teil des Zahns (die Krone) besteht aus weißem Zahnschmelz und darunter aus gelbem Dentin. Im Inneren des Zahns befindet sich die Pulpa (im Volksmund auch als Zahnnerv bezeichnet). Entgegen der landläufigen Meinung ist die Pulpa nicht einfach nur ein Nerv. Die Pulpa ist ein Gewebe, das aus Gefäßen, Nerven und Bindegewebe besteht. Es ist dieses Gewebe namens Pulpa, das dem Zahn Vitalität verleiht. Das Pulpa erstreckt sich durch die Kanäle in der Wurzel bis zur Wurzelspitze und ist mit dem Herz-Kreislauf- und Nervensystem verbunden.

Die Endodontie ist die Wissenschaft, die sich mit der Behandlung von Erkrankungen des Zahnmarks (neurovaskuläres Bündel im Inneren des Zahns) und des Gewebes rund um die Zahnwurze befasst.

• Empfindlichkeit und Schmerzen der Zähne auf kalte, heiße und in manchen Fällen zuckerhaltige Nahrungsmittel
• Zahnschmerzen in der Nacht ohne irgendeinen Anreiz von außen
• Zahnschmerzen beim Zubeißen
• Verfärbung des Zahns
• Vergrößerung des Gesichtsgewebes
• Abszess, der keine Symptome verursacht und bei der zahnärztlichen Kontrolle durch Röntgenstrahlen entdeckt wird

Wenn eines oder mehrere der oben genannten Symptome aufgetreten sind, ist dies ein Zeichen dafür, dass der betroffene Zahn nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu reparieren/zu heilen.

In diesem Fall wird der Zahn entweder nach einer Wurzelbehandlung seine normalen Funktionen aufrecht erhalten, oder er muss entfernt werden.

Eine Wurzelbehandlung ist eine Anwendung, die unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird, indem einzelne Zahnnerven betäubt werden. Dank der heute in der Zahnmedizin verwendeten Betäubungslösungen und -verfahren wird die Behandlung ohne Schmerzen oder Unbehagen durchgeführt.

Der Zahn, bei dem der Facharzt aufgrund von Röntgenuntersuchungen feststellt, dass der Patient eine Wurzelbehandlung benötigt, wird mit einer Lokalanästhesie betäubt. Nachdem die Karies im Zahnschmelz und im Dentin des Zahns vollständig mechanisch gereinigt wurde, werden die Längen der Zahnwurzeln mit elektronischen Geräten gemessen und das Zahnmark (Gefäß- und Nervengewebe) vollständig bis zu den Wurzelspitzen entfernt. Anschließend werden die Wurzelkanäle mit speziellen Systemen gereinigt, erweitert und mit körperverträglichem Wurzelkanalfüllmaterial gefüllt, das selten allergische Reaktionen bis zur Wurzelspitze hervorruft.

Schließlich wird der obere Teil des Zahns mit einer Laserfüllung, einem Onlay (Porzellanfüllung) oder Keramikschalen wiederhergestellt.

Die meisten Zähne, bei denen eine Wurzelbehandlung erforderlich ist, werden noch am selben Tag behandelt, im Durchschnitt in 45-60 Minuten.

Natürlich sind die Erfahrung und das Wissen des behandelnden Arztes von großer Bedeutung.

In einigen Fällen, z. B. wenn ein Abszess an den Wurzelspitzen auftritt, kann eine zweite Sitzung erforderlich sein, um die Behandlung abzuschließen, je nachdem, welche Ergebnisse im behandelten Bereich erzielt werden sollen. In solchen Fällen bringt der Zahnarzt in der ersten Sitzung ein Medikament in die Wurzelkanäle des Zahns ein und zieht es vor, 10-15 Tage zu warten, bis das Medikament wirkt.

In der zweiten Sitzung wird das Medikament in den Wurzelkanälen des Zahns entfernt, die Wurzelkanäle werden gefüllt und die Behandlung ist abgeschlossen.

Es ist normal, dass der behandelte Zahn nach einer Wurzelbehandlung 6-7 Tage lang leicht empfindlich ist, wenn er gebissen oder gekaut wird. In diesem Fall überstehen Patienten diese Zeit beschwerdefrei, indem sie ein leichtes Schmerzmittel und ein entzündungshemmendes Medikament erhalten..

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Erfolgsquote von Wurzelkanalbehandlungen, die ordnungsgemäß unter sterilen Bedingungen durchgeführt werden, bei etwa 95 % liegt.

Die Lebensdauer eines wurzelbehandelten Zahns, dessen Krone (Oberteil) mit medizinischem Material restauriert wurde, unterscheidet sich nicht von der eines nicht wurzelbehandelten Zahns, der lange im Mund verbleiben kann.

Die Wiederherstellung des oberen Teils der wurzelbehandelten Zähne ist jedoch von großer Bedeutung für die Lebensdauer des Zahns. Zähne, die eine Wurzelbehandlung benötigen, haben in der Regel durch fortgeschrittene Karies oder ein Trauma einen großen Volumenverlust erlitten. Bei solchen Zähnen ist es notwendig, die Haltbarkeit und Versiegelung des oberen Teils des Zahns mit einer korrekten Restauration nach der Wurzelbehandlung sicherzustellen.

Heute können Zähne, die einer Wurzelbehandlung unterzogen wurden, wie folgt wiederhergestellt werden;

• Kompositfüllung (Laserfüllung)
• Porzellan Onlay/Inlay (Porzellanfüllung)
• Porzellan Veneer

Für die Wahl des Verfahrens sind der Substanzverlust des Zahns und die Position des Zahns im Mund ausschlaggebend. Akademische Untersuchungen zeigen, dass die haltbarsten und ästhetischsten Restaurationen bei Zähnen, die einer Wurzelbehandlung unterzogen werden, Porzellanfüllungen oder Veneers sind.

Die computergestützte Zahnmedizin ermöglicht es, die Dentalporzellan-Restaurationen auf einem wurzelbehandelten Zahn in nur 30 Minuten am Tag nach der Behandlung fertigzustellen (zu kleben).